Pressestimmen 
With her first Italian exhibition, entitled "Strange Bird" the Berlin artist Antje Neppach (born 1963) is presenting paintings, drawings and sculptures depicting children and birds as victims of violence. The artist works with natural materials, oil paint, canvas, wax and plaster, with adds another dimension to the meaning of these works, portraying violence as a force of nature. The works are an exercise in contrasts, the innocence of children versus the destruction of violence, birds as the symbol of peace and freedom cought in the throes of power and ultimately death. The vulnerability of life is a common theme explored in the work of Antje Neppach. Russel Radzinski, 2012
Antje Neppach
Erzeugnisse einer Welt der Seele  und des Ausdrucks sind   immer  häßlich vor Schönheit und schön  vor Häßlichkeit, das ist die Regel.  Es handelt sich um geistige Schönheit,  nicht um die des Fleisches,  die absolut dumm ist."  Thomas Mann "Der Zauberberg 
Dämmerung: blasse Kinder vor kräftig, erdig rotem Hintergrund. Hilfesuchende Blicke, faszinierende Bilder, das Einfordern von Zuneigung, Aufforderung an die Betrachtenden. Verwaschene Körper, leichte Abscheu bei den Betrachtenden, dann doch wieder diese Faszination.: Welch Motiv! "Siamesische Zwillinge", zwei Menschen, zwei Körper, und doch sind sie eins. Einmal sind sie fast ein Körper, ein anderes Mal fast zwei unabhängige Wesen, die nur einen winzigen Körperteil gemeinsam haben. Vollständige Abhängigkeit, Lust auf Unabhängigkeit, allein scheint es genauso wenig eine Zukunft zu geben wie vereint. Liebe, Zuneigung, Abneigung, Haß: Embryonen siamesischer Zwillinge als Bild für die stärksten Gefühle. Auch die Radierungen zeigen Embryonen. Beginnendes Leben, vorbestimmte Abhängigkeiten. Studien in einem ungewöhnlichen Mikrokosmos, Gefühle werdenden Lebens, Umrisse einer verdrängten Welt. Anschauungsmaterial für Medizinstudenten wird durch künstlerische Betrachtung herausgeholt aus der Welt der Wissenschaft in die Welt der Gefühle. Kein schöner Anblick, ein schauriger; faszinierend. "Annäherung" heißt eines der Gemälde, und wieder glaubt man siamesische Zwillinge zu sehen; Berührung nur in einem winzigen Punkt. Nicht Schönheit ist es, was der Betrachter zu sehen bekommt, das Leben ist es, das dargestellt wird. Ungewöhnliche, neue Bilder, sprechende Farben, eine außergewöhnliche Sprache, die sich allen erschließen kann, die sich auf das Werk einlassen.  Auszüge der Laudatio von Andreas Rüttenauer zur Ausstellungseröffnung im Theater am Antonplatz 1998 In der Regel dient diese Kombination, die nur wenige Bildhauer außerhalb der Textilkunst in jeweils unterschiedlicher Weise verwenden, zur Visualisierung höchster Verletzbarkeit bzw. bereits erlittener Verletzungen und Fragilität. Die Berliner Künstlerin Antje Neppach (*1963) setzt sich unter Verwendung von Wachs und Wolle unter anderem mit (auch sexueller) Gewalt auseinander. Das Material ist in ihren Arbeiten zugleich Ausdruck größter physischer wie psychischer Fragilität wie auch der Fertigkeit zur (Selbst)Heilung. Die Künstlerin lässt sich trotz der Andersartigkeit ihrer Werke – sie arbeitet weder mit Moulagen noch naturalistisch und fertigt ihre Arbeiten unter Beifügung von Wolle, Pigmenten oder Tierhaaren nicht im Abgussverfahren – in aktuelle Tendenzen der Wachskunst einzuordnen: "Anziehung und Abstoßung verschmelzen in der Betrachtung eines Wachswerks ebenso wie Berühren und Berührt-Werden in dessen Bearbeitung zusammen fallen." (Ullrich 2003, S. 295f)"  Susanne Kassalitzky, 2011 Ein und Alles sie gehörten zusammen, kopf an kopf und leib mit leib, blut pulste im selben takt durch ihre adern, sie waren zu zweit, immer, immer allein – üppig gewölbte schädel, arme, die in dämmernden raum griffen, lebensfrühe, die da im braunen schatten lag, so sahen vier augen angespülte momente, glitt vier händen leere durch die finger, spielte das schicksal seine partitur fernher – sie gehörten zusammen, ein und alles für sich mit den rücken nach außen, ließen welt hinter sich, dies war sein und dies sein wille, sie trieben, unendlichkeit öffnete ihre arme, ein traum trat ein, senkte sich tief in flüchtiges glück, gelb schimmerte etwas, nicht zu erkennen, verwachsen waren sie, fleisch mit fleisch, und sie ahnten, daß niemand und nichts zwischen sie treten würde, niemals, bis zuletzt  Rezension im Stadtmagazin TIP zur Ausstellung im Künstlerhof Buch 2000 Antje Neppach nähert sich den von ihr porträtierten Geschöpfen mit hohem Respekt. Sie belässt ihnen die Würde und verhilft ihnen zu einer Beachtung, die Achtung und Achtsamkeit voraussetzt. In warmen, sprechenden Farben stellt sie Segmente einer überwiegend verdrängten Realität vor Augen. Dem Betrachter bleibt die Auseinandersetzung mit eigenem Vorurteilen und Ausblendungen nicht erspart. Paul Klees Maxime "Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar" erweist auch hier seine Gültigkeit. Nicht zuletzt richten sich Antje Neppachs Bilder vehement gegen modischen Voyeurismus, der das Entsetzen als Unterhaltungsfaktor einkalkuliert und missbraucht.  Auszüge der Eröffnungsrede von Pfarrer Manfred Richter zur Ausstellungseröffnung im Berliner Dom 2001 Zweimal muß man hinsehen, um auch zu erahnen, dass etwas nicht stimmt mit den Menschen, die die Künstlerin malt. Mindestens. Und auch dann wird noch nicht sichtbar, was daran nicht stimmt. Denn es sind liebenswerte Geschöpfe, die allerdings nicht lebensfähig waren. Die Künstlerin hat in einem pathologischen Institut die deformierten Körper gesehen und gezeichnet. Den Monstren, die in anderen Kulturen fast göttlich verehrt werden, nimmt sie Angst und Schrecken, den sie hierzulande zu Unrecht verbreiten.  Rezension im Stadtmagazin TIP zur Ausstellung im Künstlerhof Buch 2000
Antje Neppach • Konrad - Wolf - Str. 100 • 13055 Berlin ipsum • E-mail: Aneppach@gmx.de • 2019
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